Regenerative Landwirtschaft
Regenerative Landwirtschaft ist ein „heißes Thema“ das
nicht nur unter Landwirten diskutiert wird. Auch Firmen
versuchen den Begriff zu besetzen was in den letzten
Jahren zu viel Konfusion geführt hat: geht es bei der regenerativen
Landwirtschaft um nachhaltige Methoden
die die Produktion von nährstoffreichem Obst, Gemüse
und Getreide fördern und gleichzeitig helfen, die Folgen
der Klimakrise zu mildern oder ist das alles nur „Greenwashing“?
Zu den Pionieren der regenerativen Landwirtschaft gehören
Landwirte in den USA, die nach Methoden suchten,
die voranschreitende Bodenerosion zu stoppen und Bodenfruchtbarkeit
wiederherzustellen. Die Vorgehensweise
dieser Form regenerativer
Landwirtschaft basiert auf
der Erhöhung der Photosyntheseleistung
von Pflanzen.
Mittels Photosynthese produzieren
Pflanzen einfache
und höherwertige Zucker.
Ein Teil davon wird über das Wurzelsystem an Mykorrhizen,
Bodenbakterien und Bodenlebewesen im Austausch
gegen Mineralien und Nährstoffe abgegeben – Zucker
ist wie eine Art Währung. In der Anbauform WiesenObst
wird von den Bäumen wie auch im Wald ein Überschuss
an Zucker produziert. Damit sind WiesenObst Bäume in
der Lage, mehr als 70 % Zucker an das Wurzelsystem abzugeben
und dafür Mineralien und Nährstoffe „einzukaufen“.
Mineralien sind oft im Boden nicht in einer Form
verfügbar, die die Pflanzen direkt aufnehmen können.
Über Bakterien gelöste Mikronährstoffe können Pflanzen
sehr effizient aufnehmen und mit diesen Bausteinen und
der Energie aus dem vorhandenen Zucker Fette und aktive
sekundäre Pflanzenstoffe aufbauen. Diese nehmen
wir oft als geschmackliche Qualität wahr, für die Pflanze
sind sie jedoch ein aktiver Abwehrstoff gegen Fressfeinde
und sie bieten Resilienz gegen Krankheiten. Mykorrhizen
nutzen „überschüssigen“ Zucker, um die Hyphen
– das feine, dichte Netzwerk von Pilzfäden – mit einer
Schutzschicht zu überziehen. Sie besteht überwiegend
aus Kohlenstoff, der in dieser Form dauerhaft im Boden
gespeichert werden kann
und zu einer weiteren Verbesserung
der Bodenstruktur
beiträgt.
Und nicht nur Wurzeln, Mykorrhizen
und Bodenlebewesen
stehen miteinander im Austausch. Verschiedene
Pflanzen benötigen unterschiedliche Nährstoffe, manche
müssen Nitrat aus dem Boden aufnehmen, andere können
selbst in den Wurzeln Nitrat fixieren – dazu gehören alle
Leguminosen. Andere Pflanzen helfen die Bodenstruktur
zu verbessern oder unterdrücken Schädlinge. Je größer die
Vielfalt, desto besser.